„Steigen Sie mit uns hinab und besichtigen Sie eine ehemalige Bunkeranlage der NVA – Luftverteidigung. Auf einer Nutzfläche von ca. 1. 600qm mit über 60 Räumen sehen Sie unter anderem während der Führung:
- das Schleusensystem
- die Filteranlage
- den Klimablock
- diverse Arbeits- und Schulungsräume
- den Küchenbereich
- den Nachrichtenbereich
- den Dispatcher
- die Wasserversorgung und
- den Führungsraum
Sie erhalten Informationen zur Funktionsweise der Technik im Bunker sowie zu den Aufgaben im Rahmen der Luftverteidigung der ehemaligen DDR“.
Mit diesen Worten wird der interessierte Besucher auf einem Aushang an der alten Zufahrt zum Bunkergelände bereits empfangen.
„Der Bunker Ladeburg sicherte im Verein mit den relativ gleichartigen Gefechtsständen (Münchberg 16/05/239 und Holzdorf 16/06/893) mit dem eingeführten automatishen Systemen die „gemeinsame“ Führung von Jagdfliegerkräften und Flugabwehrraketen im Luftraum der DDR.
Der Raketenkomplex und das zweietagige Führungsbauwerk befinden sich im Bereich der Gemeinde Ladeburg, nordwärts in Richtung Lobetal. Das Gelände umfaßt ca. 33ha Fläche.
Bunkeranlagen dieses Typs stellen eine bautechnische Besonderheit dar. Der Bunker war im Zusammenhang mit der Umstrukturierung des FRR – 16 (Fla.-Raketenregiment) zur FRBr (Fla.-Raketenbrigade) zwischen 1983 und 1985 errichtet wurden.
Insgesamt wurden zwischen 1976 bis 1986 drei Bunkeranlagen dieses Typs errichtet. Kernstück der Anlage ist jeweils ein kubischer Zentralraum, der über beide Etagen geht. Dies Bunker haben die SK C. Als „vorgelagerte Anbauten“ gehören verbunkerte Standflächen für die Kabinen des AFS (automatisiertes Führungssystem) als mobile Technik mit der SSK E zum Bauwerk.
Ein Tamboursystem gestattet den direkten Zugang aus diesen „Garagen“ zum Hauptbauwerk. Es wäre nur bei Nichteinsatz von Kampfstoffen zu benutzen. Dieser Zugang mündet in das zweite Untergeschoß.
Diese Fla.-Raketenbrigade geört zur 1. LVD (GS 16/06/072). Diese Einheit war bereits seit 1984 im Diensthabenden System des Warschauer Vertrages intigriert. Die moderne Bunkeranlage wurde zwischen 1983 und 1985 errichtet. Laut GVS A 778 504 (Geheime Verschlußsache) sollte die körperliche Übergabe der baulichen Grundfonds in Übereinstimmung mit dem Befehl 118/86 des Ministers vom 09.10.1986 am 29.-30.10.1986 erfolgen. Das Protokoll des Probebetriebes vom 08.10.bis 09.10.1986 datiert vom 13.10.1986!
Die peripher angeordneten Räume, in dene die Zuarbeit und die Auswertung der Daten des Zentralamtes erfolgte, sicherten einen besseren Durchlauf der Informationen und eben vor allem die abgestimmte und stabile Leitung der eigenen Jagdflugzeuge, der JG 1 (Holzdorf) und JG 8 (Marxwalde) mittels der intigrierten Jägerleitstelle 31/1 (JLS 31/1) im Handlungsraum der Flugabwehrraketen.
Aus dem Neubau diese Bunkers sollte der Luftraum der Hauptstadt („Feuerring um Berlin“ bzw. Raum A) gesichert werden. Die sonstigen Prinzipien hinsichtlich der Anordnung der Funktionsbereiche in einem Bunker wurden dennoch eingehalten.
Hauptaufgabe des Standortes war nach dem Darstellen die Sicherung des Luftrauemes über und vor Berlin. Die Lage der Feuerstellungen zeigt, daß natürlich auch solche neuralgischen Punkte, wie der Wohnsitz des SED Politbüros (Waldsiedlung bei Bernau), des Bunkerkomplexes 5000 des Nationaler Verteidigungsrates (Prenden), Führungskomplex der NVA (Harnekop) oder des MdI (Freudenberg) sowie der ZGS 14 (Fürstenwalde) gedeckt werden konnten
Die Anlage ist speziell auf die besonderen Belange einer Führungsstelle der LSK/LV ausgerichtet. Hinsichtlich der Anordnung der Räume im „Kernbauwerk“, zweietagig mit großem Lageraum in der Mitte über beide Etagen gehend und den neben dem Bauwerk angeordneten geschützten Garagen für mobile, automatisierte Führungs- und Sendetechnik entspricht das Bauwerk modernen Vorstellungen.
Die geschützten Garagen als TO 02.1 und 02.2 waren der Aufstellort für wesentliche Teile der Feuerleit- und Rechentechnik.
Das automatisierte Führungssytem „Senesh“ und die gemeinsame Jägerleitstelle wurden mit Wirkung vom 01.12.1986 im neuen „automatisierten“ Gefechstsstand 41 (AGS-41) in Betrieb genommen.
Maßnahme des Zusammenwirkens der Luftabwehrkräfte wurden als „Sonderfall“
auch mit Einheiten der Kampfgruppen aus dem PCK (Petrolchemisches Kombinat) Schwedt trainiert.
Eine „komplexe Revision“ des GS 41 erfolgte im August 1987. In dieser Zeit war der Gefechtsstand im Objekt Klosterfelde (Wechselgefechtsstand -WGS) entaltet.
Die modernsten Feuerstellungen des vorgesehenen FRAK 411 Fla-Raketenkomplex S 200, Fla-Rak-Kpl S 200 SA-5 WEGA) hätten sich bei Badingen / Osterne befunden (PALLADIUM). Der Führungsbunker ein einfaches Bauwerk des Typs 10.
Raketen des Typs WEGA wurden 1984 in die Bewaffnung der NVA aufgenommen. Ein derartigen Komplex repräsentierte einen Wert von rund 100 Mio. Mark. Verschiedene Kommandeure bestätigen übereinstimmend den nachfolgenden Satz. „Die Spionageflugzeuge vom Typ AWACS wären gezwungen worden, irgendwo im französisch-belgischen Raum zu fliegen und damit praktisch blind und wirkugslos gewesen“.
Mehrmals wurde die Ausrürtung, Bewaffnung und Führungstechnik des FRR Ladeburg modernisiert bzw. erweitert. Daraus resultiert auch oft die kollidierte Darstellung von Zeitzeugen, die die Anlage eben zu einem bestimmten Zeitpunkt beschrieben.
1959 „DWINA“
1964 „WOLCHOW“
1984 Einführung der Typen „NEWA“ und
1986 Inbetriebnahme des automatisierten Führungssytems „SENESH“ und der Jägerletstelle im neuen Gefechtsstand.
1987 erfolgte in der zweiten Augusthälfte eine komplexe Revision des Gefechtsstandes. Die Führung erfolgte in dieser Zeit aus dem WGS nordwestwärts Klosterfelde“.[1]
1. Schließen der hermetischen Schutztür bis Verlöschen der Signallampe.
2. KC – Kontrolle Weisungen des Postens beachten!
3. Bei Waffe auf der PSA, Waffe im Plastebehälter verstauen und verschnüren, an gekennzeichneter Stelle ablegen (bei chemischen Befall: vor Verstauen, Engiftung mittels Salbe aus pers. Entgiftungspäckchen durchführen).
4. Bei chemischen Befall:
Atemschlauch und Filterbüchse mit Salbe aus dem pers. Engiftungspäckchen behandeln.
5. PSA, außer Schutzmaske ablegen und in Plastebeutel verstauen, diesen verschnüren und an gekennzeichneter Stelle ablegen.
Reihenfolge beachten!
- Jacke ablegen
- Hose ausziehen
- Beutel abstellen
- Handschuhe ausziehen und in Behältnis werfen.
– bei Waffe in FDU
– Waffe bleibt am Mann, Behandlung im Auskleideraum
– PSA ablegen, wie oben beschrieben
– Meldung beim Schleusenkomandant über WL
– Eintritt in den Auskleideraum beim Aufleuchten der Signallampe
„Fla-Raketenfeuerstellungen für die Abteilungen befanden sich u.a. in Fürstenwalde, Prötzel, Klosterfelde, Beetz/Sommerfeld. Weiterhin in Schönemark, Fehrbellin, Zachow und Reichenwalde.
Die dazugehörigen Funktruppen hatten ihren Gefechtstand ebenfalls im Objekt Ladeburg“.
Der Lastenaufzug
Technische Anlagen
Dispatcherraum und Videoüberwachung
Lageraum
Nachrichtentechnik
Quellen:Aussagen vor Ort, Schautafelnsowie[1] Paul Bergner - Atombunker, Kalter Krieg - Programm Delphin
Zum Abschluss statt vieler Worte unser Eintrag ins Gästebuch bei bunker-ladeburg.de/
Team Bunkersachsen sagt:
Einen Tag nach Himmelfahrt hatten wir das besondere Vergnügen völlig ungestört, in einer kleinen Truppe den Bunker Ladeburg Stück für Stück, Etage für Etage, Raum für Raum zu erkunden. Ein kurzer unkomplizierter Kontakt mit Torsten und die Sache war geritzt. Torsten und Mitstreiter, was ihr dort auf die Beine gestellt habt such seinesgleichen. TEAM BUNKERSACHSEN sagt HUT AB!!!
Weiterhin noch viel Erfolg.
Axel und der Rest der Bunkersachsen