Mundloch 9
Etwas abschüssig, klein und fein. Gleich der Torbogen des Mundloches ist mit Tuffgestein gesetzt und bietet ein wunderbares Bild bergbaulicher Raffinesse und Fertigkeit. Zwei knapp bemessene Vorräume im gemauerten Gewölbeausbau, was sonst hier am Pfortensteg, verwehren uns noch den Zutritt. Eine verschlossene Tür wird von ihrer Pflicht vorrübergehend befreit und wir tauchten wieder hinab unter das mittelalterliche Chemnitz.
Mundloch 9 war einst der „Hoeselsche Keller“, benannt nach der „Firma Hoesel K.G. Möbelstoffproduktion“ zu DDR – Zeiten die „ Möbelstoff & Plüschwerke / MÖPLI“ in Karl – Marx – Stadt. 1845 ging die Firma aus der gemeinsam mit „Heidenreich“ gegründeten Handweberein hervor und befand sich auf der Zwickauer Straße. Das gesamte Gangsystem wurde gepachtet und befand sich bis zum Ende des zweiten Weltkrieges in Besitz von Frau Clara Eugenistadt, Familienmitglied der damaligen „Hoesel K.G.“.
Das Gewölbesystem hat eine durchschnittliche Überdeckung von 8 bis 10m und endet an einer 40 stufigen gusseisernen Wendeltreppe. Der Austritt ist mit einer Betonplatte versehen und inzwischen mit Gras überwachsen. Vom Hauptgang aus gelangt man unmittelbar zur herrlichen Wendeltreppe. Etwas mühsam war es dann doch mit der Kamera die Treppen hinauf zu steigen, eng und schmal, aber eben wunderschön. Man gelangt bis direkt unter die Betonplatte. Das Nischengangsystem hat Querstollen mit einer Vielzahl der eben erwähnten Nischen nach links und rechts. Wie schon in den vorhergehenden Stollensystemen hat auch dieses die etwaige Höhe von 1,80m und ist komplett gewölbeartig ausgemauert.
Bei der Ausfahrt aus Stollen 9 bewunderten wir noch einmal den erhalten gebliebenen Torbogen des Mundloches aus Vorführtuff Sandsteinblöcken.
Die Stollen am Pfortensteg waren mit dieser Ausfahrt im wahrsten Sinne des Wortes abgeschlossen.
Ein GLÜCK AUF !!! allen Vereinsmitgliedern, und macht weiter so !!!