Luftschutz in mittelalterlichen Hoehlern & Kriechtunnel

1915

1935 wurden die Hoehler zur möglichen Nutzung für Luftschutzzwecke kartografisch erfasst.

 © Jens

Kriechtunnel, LS - Verbindungsgang

„Mit Vorbereitung des zweiten Weltkrieges wurden alle geeigneten Hoehler für den Zivilschutz umgebaut und hergerichtet, die bis dahin getrennten einzelnen Hoehler wurden durch umfangreiche Kriechgänge miteinander verbunden. Damit war es möglich, unter der Stadt weite Strecken unbemerkt zurückzulegen. Zur Sicherheit wurden alle bekannten Hoehlerzugänge verschlossen.“

(Qu: Dokumentation Hoehler Verein)

 

Es oblag den Luftschutzwarten oder deren Stellvertreter bei Bombenalarm die vorgesehenen LSR – Anlagen zu öffnen und den Schutzsuchenden Einlass zu gewähren.

Im Gegensatz zum Schutzprogramm für beispielsweise Chemnitz in Sachsen ist in den zur LS – Anlage ausgebauten Stollen bzw. Gangsystemen nur selten ein Hygienekalkanstrich zu finden. Dieser sollte vorzugsweise vor Infektionskrankheiten schützen. Teilweise sind Bereiche mit Betonputz überzogen, meist aber im ausgemauerten Zustand. Natürlich sind auch standfeste Bereiche im Rohzustand verblieben. Im allgemeinen kann man festhalten, das die schutzsuchenden Personen hier nicht besonders viel Platz zur Verfügung hatten. Als Not- Flucht- oder Verbindungsgang dienten  Betonröhren aus Schachtringen, die Kriechtunnel. Die Notbänke boten wegen der Enge nur wenig Komfort. Der mittlere Querschnitt der Hoehler ist mit 1,30m x 1,80m angegeben. An vielen Stellen fällt er bedeutend kleiner aus. Die Temperaturen dürften bei ständigen 8 bis 10 Grad Celsius liegen

Bei den einzelnen Hoehlern werden wir entsprechend auf die speziellen Gegebenheiten des Luftschutzes eingehen.

Am 06. April 1945 wird auf Gera  der schwerste Bombenangriff mit flächendeckenden Zerstörungen im Altstadtkern und außerhalb geflogen. Offiziell werden142 Menschen getötet, die Dunkelziffer dürfte weitaus höher liegen. Über 8 000 Menschen verlieren ihr Heim und werden obdachlos.
Weitere Bombenangriffe auf Gera wurden im November 1944 und am 06. Februar 1945 geflogen.

Zu Mittag des 14. Aprils 1945 kapitulieren schließlich die treuesten in Gera verbliebenen 1 200 Wehrmachtssoldaten. Einheiten der 3. US – Army besetzten Gera widerstandslos.
Im Juli 1945 ziehen die amerikanischen Truppen ab und überlassen den Russen die Stadt. Das Gaswerk wird am 01. Juli zum späten Nachmittag durch die Explosion von mit Seeminen beladenen Güterwaggons völlig zerstört. Im Oktober 1946 ist das Werk wieder soweit aufgebaut, das die Gasversorgung der Stadt gewährleistet ist.

© Jens

© Jens

© Rene

 Markierungen und Wegweiser in den Luftschutzgängen

© Rene

© Rene

Kriechtunnel, Fluchtröhre und Verbindungsgang der Luftschutz - Hoehler untereinander

© Jens

Allgemeiner Luftschutzraum im Hoehler

© Wutz

Quelle:

Auszug einer Dokumentation des Vereins

www.gera-hoehler.de/

Private Recherchen

© TB 2012

 

 

         Zurück nach oben