Einige Kampfbunker, Panzerwerke und Verteidigungsanlagen.
Es handelt sich bei dieser Auflistung ausschließlich um Bunker die von uns persönlich in Augenschein genommen wurden. Von den fertiggestellten Pz.W sind bis zu 90% zerstört. Eine ganze Reihe von Panzerbauteilen sind bei den verschiedenen Werken jedoch noch erhalten. Auch der Südabschnitt wartet außer seinen Panzerwerken mit Festungsbrücken, Flut- und Ablasswerken, Panzergräben und Feldbefestigungen auf.
Wunderschöne erhalten gebliebene Originalbeschriftungen / Legenden an der FF OWB
Panzerwerk 589, Baujahr 1938 / 1939
B – Werk, 1,50m Betonumwandung, war ausgerüstet mit
- sechs Scharten – Turm 20P7 für zwei MG 34
- drei Scharten – Turm 2P7 für ein MG 34
- Maschinengranatwerfer M 19 in einem Panzerturm
- Infanterie – Beobachtungs – Kleinstglocke
- Panzerscharten- und Deckenplatte 4P7 für MG 34
- Stahlplattenscharte 7P7 für MG 34
Das Pz.W 589 ist stark zersprengt, von den Panzerbauteilen sind noch Reste einer Kleinstglocke, der Sockelring für den Maschinengranatwerfer M 19 und der abgetrennte Sechs - Scharten - Turm 20P7 vorhanden. Die wuchtigen Wirkungen der Sprengladungen sind nicht zu übersehen. Insgesamt war der Bunker mit fünf MG 34 ausgestattet. Der Bunker hatte eine Ebene und bestand aus einem Bereitschafts- und Kampfraum, dem Nachrichtenraum, einer Gasschleuse und dem Notausgang.
Panzerwerk 598, Baujahr 1936 / 1937
Dieses wohl mit am meisten aufgesuchte Werk galt als freistehendes Panzerwerk für mindestens eine Infanterieausfallgruppe. Das Werk hatte eine Kampfetage die heute starke Sprengwirkungen aufweist. Die Hauptaufgabe galt der Sicherung des Wasserlaufes 618 und dem dazugehörigem Staubereich b.z.w. der Überschwemmungsfläche. Die Besatzung bestand aus 40 und 50 Mann Volkssturm.
B – Werk, 1,50m Betonumwandung, war ausgestattet mit
- sechs Scharten – Turm 35P8 für zwei MG 34
- drei Scharten – Turm 2P7 für ein MG 34
- Maschinengranatwerfer M 19 in einem Panzerturm 34P8
- drei - Scharten - Infanterie - Kleinst - Beobachtungsglocke 9P7, (Firma Gruson / 1936 Nr: 1)
- Panzerscharten- und Deckenplatte 4P7 für MG 34
Der Bunker bestand aus einer Bereitschafts- und Kampfebene, dem Nachrichtenraum, einer Gasschleuse und dem Notausgang. Im Nahverteidigungsbereich sind die Lüftungsgitter Baujahr 1936 erhalten. Der noch erhaltene Drei - Scharten - Panzerturm mit Kugelverschlüssen in Verbindung mit einer Infanterie - Kleinst - Beobachtungsglocke bieten ein hervorragendes Fotomotiv. Diese Kombination ist die einzige erhaltene an der Festungsfront. Die Kampfetagen beider Panzerwerke Pz.W 598 & Pz.W 589 sind begehbar und bieten auf Grund der Sprengungen ein Bild der Verwüstung. An verschiedenen Stellen sind noch Originalbeschriftungen vorhanden.
Panzerwerk 625 / Baujahr 1935
B – Werk Dieses Panzerwerk gehörte ursprünglich zur Verteidigung der Nichlitz - Obra - Linie.
Die Bauausführung war auch hier mit einer Umwandung von 1,50m bestem Stahlbeton gegeben. Der Kampfbunker mit zwei Ebenen (Kampf- und Bereitschaftsebene) sollte die Weggabelung nach Mittwalde sowie die Kipprollbrücke K 611 sichern. Das Pz.W 625 ist ein großes freistehendes Infanteriewerk für mindestens eine Infanterieausfallgruppe mit einem Pak - Unterstand für eine ausfahrbahre Panzerabwehrkanone L / 45, Kaliber 37mm in Freistellung. Das Werk war während der Kämpfe im Februar 1945 mit Wehrmachtsangehörigen und Volksturmmännern besetzt.
Es existiert noch teilweise die Stahl - Schartenplatte 7P7 der Flankensicherung (Nahverteidigung) für MG 34 oder 08/15 und ein Lüftungsgitter Baujahr 1935. Im Bereich der Nahverteidigung, Eingangssicherung und Zugang Pak - Garage sind die Abdeckplatten der Fallgruben entfernt. Eine herrliche farblich exakt aufgegliederte Legende in deutscher Schrift für die Rohr- und Kabelsysteme ist im Wachbereich noch erhalten geblieben. Die Kampfanlage diente zur Sicherung der Weggabelung von Skampe und Schönfeld nach Mittwalde ist in einem guten Zustand erhalten.
Zugangssicherung
Pak - Garage
In mehreren Räumen ist noch teilweise die Originalbeschriftung erhalten geblieben
Weitere Verteidigungsanlagen entlang der gesamten Festungsfront
MG - und Pak Stand, Baujahr 1938
C - Werk
Diese Anlage mit einer Ebene ist teilweise gesprengt ohne nennenswerte erhaltene Panzerbauteile. Auch hier existiert noch neben den Beschriftungen der einzelnen Räume eine hervorragende farbliche Legende der Versorgungsleitungen im Wachbereich in Originalschrift.
Von einst ungefähr 20 Anlagen der C - Ausführung sind die meisten zerstört. Dieser MG - und Pak - Stand diente der Sicherung einer Bahnlinie.
Ringstand 58c - Tubruk Stände
Sie wurden nach Kriegsbeginn im Jahre 1944 zur Sicherung und Verstärkung zwischen einzelnen Panzerwerken errichtet. Der Ringstand besteht aus dem Kampfraum der sich nach obenhin verengt, endet ebenerdig und besteht aus einem Unterschlupf für Bedienung, Ausrüstung und Munition. Ihre Besatzungen waren mit Maschinengewehren, schweren oder leichten Waffen ausgerüstet. Der auf den Fotos gezeigte Ringstand befindet sich zwischen den beiden Pz.W’en 589 und 598. Einige alte Laufgräben ziehen sich durchs Gelände und sind noch relativ gut zu erkennen.
Laufgräben allerorten
Auf der gesamten Strecke der Festungsfront Oder - Warthe - Bogen sind in den Wäldern noch eine ganze Reihe militärisch genutzter Anlagen zu finden. Teils erhalten oder in Resten und Fragmenten. So zum Beispiel
Kabelbrunnen zur Nachrichtenübermittlung, in inneren mit Buchstaben gekennzeichnet
Das MG 34 war für die meisten Befestigungsanlagen ein wichtiger Bestandteil für die Hauptbewaffnung der Kampfstände verschiedenster Bauausführung.. Hauptsächlich wurde es in A und B – Werken sowie als Bewaffnung in Panzrttürmen eingesetzt.
Technische Daten:
Rückstoßlader mit Luftkühlung
Kaliber: 7,92 mm
Feuergeschwindigkeit: 900 Schuß in der Minute
Visierschußweite: bis zu 3 500 m
Gewicht: 11 kg
Gewicht auf sMG – Lafette 34: 23,6 kg
Die Maschinengewehr – Schartenlafette 34 mit drei oder sechs Kalott- b.z.w. Kugelkopfscharten bestand aus
Der Fahrbahn,
dem Fahrgestell,
der Unterlafette
der Oberlafette,
einer Höhenrichtmaschine
und der Tiefenfeuereinrichtung.
Auf den MG – Tisch war der Untersatzkasten, ein Sperrhebel und die Führungsschienen für das MG montiert. Waren die Kugelkopfscharten verschlossen nannten es die Landser „Schweigestellung.“