Panzerwerk 716 & 716a, Baujahr 1938 / 1939
Vom Bahnhof ”Heinrich” im unterirdischen Hohlgangsystem sind die Kampfanlagen PB 5 / Nord, 716, 716a, 717 sowie 718 zu erreichen. 716 ist mit noch sichtbaren
Panzerturm 20P7 mit 6 Scharten für MG 34,
dem erhaltenen Stahlring 420P9 für den Festungs- – Flammenwerfer F.N.,
einem Panzerturm 424P01 für M 19 mit Sockelring sowie dem Panzerturm für Infanterie Beobachtung 438P01 ausgestattet.
Bei 716a ...
... ist lediglich die Stahl - Schartenplatte 7P7 sichtbar. In den Panzerwerken waren Kasernen, die maschinentechnischen Anlagen, sowie Magazin- und Munitionskammern untergebracht. Untereinander waren sie über das zentrale Hohlgangsystem verbunden. Panzerwerk mit zwei Ebenen.
Impressionen aus dem Hohlgangsystem
Schienenstränge der Transportbahn - BVG Bochumer Vereins Gesellschaft 1936 & 1944
Panzerwerk 717, Baujahr 1938 / 1939
Zählt sicherlich neben dem Panzerwerk 598 im Südabschnitt durch die erhaltenen Panzerkuppeln zu den am häufigsten fotografierten Anlagen. Der Anlaufpunkt für Touristen -
Das Spalier der Stahlkuppeln, ein Ensemble deutschen Fleißes und Wertarbeit.
Hier sind noch erhalten eine 7P7, Stahl – Schartenplatte für MG,
zwei Panzertürme 20P7 mit 6 Scharten für vier MG 34, Kalottverschluß, Periskopaufsätze,
einem Stahlring für den Infanterie - Festungs- Flammenwerfer F.N. 420P9,
dem Panzerturm 424P01 für Maschinengranatwerfer M 19 mit Sockelring
sowie einem Panzerturm 438P01 für die Infanteriebeobachtung. Die Panzerteile stammen hier von KRUPP und Rheinmetall Düsseldorf. Die Prägung des KRUPP Schartenturmes ist neben dem Firmenlogo mit Nr: 1 / 1936 angegeben. Die Flankierung wurde durch ein MG 34 oder 08/15 gedeckt.
Einige der Panzertürme weißen deutliche Beschussspuren der I. Russischen Garde - Panzerarmee mit panzerbrechenden Waffen nach Kriegsende auf. Im Hohlgangsystem findet man unter anderem den Bereich der Maschinentechnik, die Kasernen der Landser und einen kleinen und größeres Munitionsdepot über zwei Bereiche mit 8 Kammern für alles in allem 25 t Kampfmittel. Unter dem gesprengten Kampfstand befindet sich das Aufzugs- und Versorgungssystem, die Gleisanlagen mit Prägungen ” BVG 1936 & 1944” auf den Schienensträngen, ein imposanter Maschinenraum und eine ganze Reihe von Versorgungsrohren für die Wasserhaltung und Belüftung. Bautechnologie vergangener Tage vom feinsten. Und auch hier findet man immer wieder Vortriebe vermeintlicher Schatzsucher. Erhaltenes Panzerwerk auf zwei Ebenen. Hier ist auch ein Museum eingerichtet mit Führungen durch einen Teil des Hohlgangsystems.
Vom Pz.W 717 sind im Hohlgangsystem die Werke 718 in Richtung Norden sowie die beiden Werke 716 und 716a in südliche Richrung erreichbar.
Nahverteidigung
Lüftungsklappen
Beschussspuren der I. Russischen Garde - Panzerarmee mit panzerbrechenden Waffen nach Kriegsende
Die Farbgestalltung noch vor einigen Jahren
Tobruk Ringstand 58c
Neben einem Teil der betonierten Höckerlinie findet man zwischen dem Panzerwerk 717 und 719 (Werkgruppe Gneisenau) einen betonierten Ringstand 58c. Sie wurden nach Kriegsbeginn im Jahre 1944 zur Sicherung und Verstärkung zwischen einzelnen Panzerwerken errichtet. Der Ringstand besteht aus dem Kampfraum der sich nach obenhin verengt und endet ebenerdig. Die Besatzungen waren mit Maschinengewehren, schweren oder leichten Waffen ausgerüstet. Aus einer betonierten Öffnung im Abschluss des Kampfraumes hatte der Schütze die Möglichkeit Erd- und Luftziele zu bekämpfen. In die Ringstände konnten auch leichte Granatwerfer eingesetzt werden. Von den Tobrukständen wurden zudem auch die Kommanten der zu sichernden Panzerwerke über Feindbewegungen informiert und gegebenenfalls die Schießbahnen korrigiert.
Tubruk - Ringstand 58c
Unvollendetes Artilleriewerk A 1, Panzerbatterie PB 5, Werk Nord, Baujahr 1939 / 1940
Im Hohlgangsystem über Bahnhof "Heinrich" zu erreichen.
Von diesem Panzerwerk PB 5 wurde lediglich die hier zu sehende Fundamentplatte und der Treppenschacht zum Hohlgangsystem fertiggestellt. Vom oberirdischen Gelände gibt es keinerlei Zugangsmöglichkeiten. Für den Geschützbunker zur Nahverteidigung wurden zwei Infanteriewerke geplant. Das etwas zurückgesetzte Nordwerk sollte auch die Möglichkeit bieten die Geschütztürme von außen zu warten oder gar auszubessern. Das Werk sollte in der Ausbaustufe A mit 3,50m bestem Stahlbeton errichtet werden. Der Verbindungsschacht und das Untergeschoss waren bis zum Baustopp schon fertiggestellt. Die Deckenoberkante hätte bei Fertigstellung 6m betragen. Das Nordwerk sollte eine Bewaffnung von vier MG 34 auf einzelnen Lafetten in zwei Schartentürmen 40P8 sowie einem 5cm Maschinengranatwerfer M 19 in einem Panzerturm 428P01 erhalten. Zur Nahverteidigung waren ein ausfahrbarer und zu drehender Flammenwerfer F.N. vorgesehen. Eine Panzerhaube 85P9 sollte Eingangsbereich schützen. Im zentralen Hohlgangsystem stößt man unter anderem auf die unvollendeten, sich im Bau befundenen Panzerbatterien PB – 5 (Beitrag) und PB – 8.
Villa Freiherr von Hecht in Burschen
Hier gaben sich einige der maßgeblichen Planer der Festungsfront die Klinke in die Hand. Das Gebäude wird für Übernachtungen angeboten, ist mittlerweile allerdings trotz einiger Ausbauversuche selbst für polnische Verhältnisse arg heruntergekommen.
DRÄGER - Filter
Text: Axel
Fotos: Jens, Schweizer Spezis und Gotti, Axel