Die Beiträge über die einzelnen Artillerie- und Festungsbauten der Benes - Linie widmen wir in erster Linie den leider viel zu früh verstorbenen Bunkerexperten Ales Horak. Besonders um die Bauten "BREZINKA" und "LOM" hat er sich verdient gemacht. Auf tschechischem Boden war er die führende Kraft zum Erhalt, Rekonstruktion oder Neuaufbau von Bunkeranlagen aus der Zeit des zweiten Weltkrieges. Die Gespräche und seine sanftmütige Art werden uns immer begleiten. Nach langer Krankheit ist er von uns gegangen.
Ruhe in Frieden
Team Bunkersachsen
Ales Horak - BREZINKA
Der tschechoslowakische Grenzwall / Die Benes – Linie
Auch die Tschechoslowakische Republik unterlag in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts dem Bestreben, seine Grenzen durch ausgedehnte Befestigungsanlagen zu sichern. Ein gigantisches Festungsbauprogramm nach dem Vorbild der französischen Maginot – Linie wurde aus dem Boden gestampft. Während an der gesamten Bunkerkette die Bauarbeiten auf Hochtouren liefen, wurde mit den führenden späteren Kriegsgegnern über die Verwaltung des Sudetenlandes in München verhandelt.
Am 1. Oktober 1938 wurde der „Erlaß des Führers und Reichskanzlers über die Verwaltung der sudetendeutschen Gebiete“ (RGBl. 1938 Teil I, Nr. 157) publiziert. Die militärische Besetzung des Sudetenlandes erfolgte vom 1. bis 10. Oktober nach einem in München festgelegten Zeitplan in fünf Zonen. Das Sudetenland wurde ein Teil des Deutschen Reiches. Die neuen Grenzen der Tschechoslowakei wurden in der deutsch-tschechoslowakischen Vereinbarung vom 20. Oktober 1938 niedergelegt. Diese Vereinbarung wurde am 1. November 1938 durch eine tschechoslowakische Note an die polnische Regierung bekräftigt. Die Wahlmöglichkeit der Staatsbürgerschaft und des Aufenthaltsortes wurde den Betroffenen durch den „Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und der Tschechoslowakischen Republik über Staatsangehörigkeits- und Optionsfragen“ eingeräumt (RGBl. 1938, Teil II, Seite 896)
(„Wikipedia“)
Mit dem Sudetenland bekam das Deutsche Reich natürlich auch die bereits fertiggestellten oder noch im Bau befindlichen Bunker- und Kasemattenanlagen. Somit hatte die Wehrmacht genügend Zeit sich mit der französischen Festungsbautechnologie auseinander zu setzen. An vielen Betonaußenwänden der Bunkerbauten wurden demzufolge auch entsprechende Bunkerbrechende Geschosse getestet.
Fotos: Die historischen Fotos wurden mir vom damaligen Betreiber der Bunkeranlage „Brezinka“, Ales Horak auf einer Foto CD überlassen. Leider weilt Ales inzwischen nicht mehr unter uns. Gerade in diesen Tagen, da ich die Berichte und Fotos zusammen stelle, sind natürlich die Gedanken immer wieder bei ihm.