Seefestung Swinemünde
Bunker und Schutzbauten
Teil 1:
Küstenbatterie Forst - Führungsbunker


Die Betonobjekte der Batterie wurden in den Jahren 1908 bis 1910 erbaut. Um für den Kampf mit der feindlichen Flotte unsichtbar zu bleiben, hat man sie vom Strand entfernt landeinwärts errichtet. Am Strand verbleib nur die Kommandostelle.
Die deutsche Bezeichnung „Forstbatterie“ deutet darauf hin, daß diese Objekte schon damals von Wald umringt war. Anfangs bestand die Bewaffnung der Batterie aus sechs schweren und damals schon veralteten Küstenmörsern des Kalibers 210mm. Letztlich sollte die Batterie mit Ferngeschützen des gleichen Kalibers ausgestattet werden.
Der Gebäudekomplex der Batterie bestand aus drei massiven Munitionsbunkern sowie einigen etwas leichteren Schutzbunkern für die Besatzung. Die Wände der Munitionsbunker, in denen es Tunnel für Schienenfahrzeuge gab, sind zwei Meter stark und beeindrucken bis heute aufgrund ihrer Mächtigkeit.
Die Batterie hat an keinen Kampfhandlungen teilgenommen. Nach dem ersten Weltkrieg wurde sei desarmiert und wahrscheinlich nie mehr als Kampfobjekt genutzt. Aufgrund dieser Tatsache behielt sie ihre ursprüngliche räumliche Anordnung und die originelle Architektur der einzelnen Elemente. In Swinemünde haben sich nur zwei derartige Anlagen erhalten. Zum einen die Batterie Forst sowie die Plantagenbatterie.   

Führungsbunker der Strandbatterie Forst

Ein weiteres Denkmal der militärischen Architektur in Swinemünde stellt der Führungsbunker für den Feuereinsatz der Strandbatterie Forst dar. Dieses Objekt war eines von insgesamt vier Bunkern dieser Art, die an der Swinemündung in den Jahren 1908 bis 1911 errichtet wurden. Zwei von ihnen versahen ihre Funktion auf der Insel Usedom und die zwei anderen auf der Insel Wollin.
Der Bunker am Lehrpfad war der Strandbatterie Forst unterstellt, obwohl er eigentlich im Tandem mit den Zwillingsobjekten bei der „Vineta“ Batterie stand.
Zwei dieser  Standorte peilten mit optischen Geräten das gleiche Ziel auf dem Meer an, um Angaben für das Feuer von zwei Strandbatterien zu erhalten.
Der Führungsbunker verlor nach dem ersten Weltkrieg seine Bedeutung. Während des zweiten Weltkrieges wurde er als Beobachtungspunkt und Hilfestellung der Küstenartillerie genutzt. Bis in die fünfziger Jahre hinein benutzten ihn auch die Russen.
Bis heute sind drei solcher Führungsbunker erhalten, zwei davon auf der Insel Wollin.
Beide besitzen noch originale gepanzerte Beobachtungskuppeln. Dies ist für Europa einzigartig.
[1]

Der Hauptstand mit dem zweiten Unterstand, der 3km östlich an der Küste lag, formierten die Feuerführung der am rechten Ufer liegenden Batterien. Das analoge Paar befand sich auf dem linken Swineufer. Das Scherenfehrnrohr war mit der kleinen, vor dem Waldhintergrund unsichtbaren Panzerkuppel gesichert. Es war sehr schwer, fast unmöglich solche Kuppeln vom Meer her mit Kriegsschiffen zu zerstören. Das in der Decke liegende Seerohr war eine zusätzliche Ausrüstung.
Der Unterstand wurde im Jahre 1909 aus Beton erbaut. Sein Gewölbe wurde mit Stahlbeton verstärkt, der Innenraum in den Hauptgerätestand mit der Panzerkuppel und in die anliegenden Telefon Räume geteilt. Der technische Eingang mit der breiten Doppeltür war immer geschlossen. Er wurde beim Transport der optischen Geräte verwendet. Der Haupteingang führte durch den gekrümmten Korridor, der als Splitterschutz und Druckwellen dienen sollte.
Der Bunker besaß Telefonverbindungen mit Küstenentfernungsmessstand und dem Artillerie – Kommandostand. Heute kann man die am rechten Ufer liegenden Unterstände mit ihren Kuppeln und verbliebenen Fragmenten besichtigen.
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Ganz in der Nähe des Führungsbunkers befindet sich eine weitere Geschützstellung. Diese zeigt allerdings Spuren massiver Sprengungen auf.

Interessant in welcher Länge die Bolzen erhalten geblieben sind


Quellen:
[1Swinoujscie Festung auf Inseln 2006, leichte Änderungen zum besseren Verständnis.
[2[ Infotafel

Getippt: Axel
© Fotos: Rainer, Axel & Jens

© Team Bunkersachsen 2013




 

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