Seefestung Swinemünde
Bunker
Teil 3:
Sperrbatterie Oststrand / Flakbatterie
Die Universalbatterie (Flakbatterie, Sperrbatterie) wurde wurde in den Jahren 1936 bis 1938 auf der Düne östlich der alten Strandbatterie erbaut.
Ihre Hauptfunktion war die Landungsabwehrverteidigung der Küste und gehörte zur Flugabwehrverteidigung der Stadt und des Hafens. In der Bauart war sie den anderen Sperrbatterien (Pritter) ähnlich, der Unterschied bestand nur in Einzelheiten. Die Batterie gehört zu modernen, zerlegten Werken von der zweiten Hälfte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Sie bestand aus vier Geschützstellungen (105mm), einen Unterstand der Batterieführung, einen Nachrichtenstand, einen Mannschaftsunterstand und einen Munitionsunterstand. Im Gegensatz zu zu den anderen Batterien gab es hier kein Zentralwerk, das alle Geschützstellungen verband. Der Mannschaftsunterstand und der Maschinenbunker wurde auf die Batterieflanken übertragen. Solche Lösungen zwangen zu Sparmaßnahmen und führten zur Vereinfachung der Bauausführung. Sie erhöhten die Lebensdauer der Batterie (größere Zerlegung und Verminderung der Batterieblöcke). Alle Blöcke wurden mit den Laufgräben und Netzknotenpunkten verbunden. Das Projekt der Anlage ermöglichte die Abschnittsverteidigung und Verteidigung des Unterstandes für Batterieführung als letzter Stützpunkt.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden behelfsmäßige Batteriegeschützstellungen (128mm) angebaut. Die Ost Strandbatterie ist ein Beispiel für die Übergangsetappe von technologischen Befestigungen in der Hälfte der 30er Jahre zu flexiblen, sparsamen Lösungen des Zweiten Weltkrieges. [1]
Flaksperrbatterie Oststrand
Während des Zweiten Weltkrieges wurden rund um die Festung Swinemünde einige befestigte Flakbatterien erbaut, die den Hafen vor Angriffen aus der Luft schützen sollten. Einige von ihnen wurden an die Stranddünen gesetzt. Dabei handelt es sich um die sogenannten „Sperrbatterien“, vorgesehen zur Flugabwehr als auch für den Kampf gegen Schiffe auf dem Meer.
Für eine solche Aufgabe war auch die Oststrand – Batterie vorgesehen. Die deutsche Bezeichnung verdankt sie der Lage am Oststrand von Swinemünde. Die Batterie war mit Flakabwehrgeschützen (105mm) und einem optischen Entfernungsmessgerät bestückt. Die Waffen standen auf betoniertem Unterboden in drehbaren Panzerkuppeln. Der gesamte Batteriekomplex setzte sich aus einem Kasernenbunker, dem betonierten Geschützstand, dem Kraftwerksbunker sowie einem Munitionslager zusammen.
Die Oststrand – Batterie wurde von Artilleristen der Kriegsmarine bedient; sie funktionierte bis in die letzten Kriegstage. Ständig wehrte sie alliierte Flugangriffe über Swinemünde ab. Die Objekte wurden nach dem Krieg von den Russen genutzt, die in der Nachbarschaft eine eigene Flakbatterie installierten.
Zur Zeit kann man die Batterie besichtigen. Ihre gut erhaltenen Bunker und Kampfstellungen geben einen hervorragenden Einblick in die Wirkungsweise von Küstenbefestigungen. Ähnliche Objekte befinden sich nur entlang der Ostseeküste und am Atlantikwal. [2]
Neben den tatsächlich gut erhaltenen Mannschaftsbunker und Feuerleitstand sind auf jeden Fall auch erwähnenswert die original Inschriften einzelner Bunkerräume. Aufschriften wie „Gasschleuse“, „Gefechtsstand II“ oder anderen Nummerierung, „Aufgang Leitstand“, „Gasschleuse Ausgang II“ und ähnliche existieren noch in verschiedenen Räumen. Faszinierend auch die „Höckertarnung“ der betonierten Ringbettungen für die Flugabwehrgeschütze.
Geschützstellungen mit Betontarnung in kleiner - Höcker Ausführung
Ausgebauter Verbindungsgraben und Zugang
Russische Hinterlassenschaften
Quellen:
[1] Infotafel
[2] Swinoujscie Festung auf Inseln 2006, leichte Änderungen zum besseren Verständnis.