Jagdpanzer 38 HETZER

Barbara - Halle

 © St. Barbara

Der Jagdpanzer 38(t), oft „Hetzer“ genannt[1], war ein leichter Jagdpanzer tschechischer Herkunft der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, der 1944 und 1945 als Sonderkraftfahrzeug (Sd.Kfz) 138/2 gebaut wurde.
Da die wirkungsvolle 7,5-cm-Panzerabwehrkanone 40 (PaK 40) zu schwer für den Mannschaftszug und damit auf dem Gefechtsfeld unbeweglich war, wurden ab 1942 auf den Fahrgestellen des Panzer II und des Panzer 38(t) in drei verschiedenen Bauarten sowohl die 7,5-cm-PaK 40 als auch erbeutete und modifizierte russische 7,62-cm-Panzerabwehrkanonen montiert. Die so entstandenen PaK-Selbstfahrlafetten wurden als Panzerjäger Marder I, II und III bezeichnet. Diese erfolgreichen Notlösungen wurden im Sommer 1944 durch eine ebenfalls effektive Neukonstruktion abgelöst, den Jagdpanzer 38(t).
Das weiterhin produzierte bewährte Fahrgestell des Panzers 38(t) wurde als technische Basis für einen leichten Jagdpanzer ausgewählt. Die Wanne musste verbreitert werden, um Platz für die Kanone zu schaffen. Der Aufbau aus allseits abgeschrägten Panzerplatten war an der Frontseite 60 Millimeter, an der Seite 20 Millimeter stark. Breitere Ketten und ein leistungsgesteigerter Motor sorgten für ausreichende Beweglichkeit des nun 16 Tonnen schweren Fahrzeugs.
Als Waffe wurde die 7,5-cm-PaK 39 L/48 mit einer weiterentwickelten Rohrbremse ausgewählt, die eine Mündungsbremse nicht mehr erforderlich machte. Für die Nahbereichsverteidigung verfügte der Jagdpanzer 38(t) über ein 7,92-mm-Maschinengewehr (meist MG 34, aber auch MG 42) auf dem Dach, das der Kommandant über ein Periskop und einen verlängerten Abzug fernbedienen konnte. Diese Nebenbewaffnung hatte einen Schwenkbereich von 360 Grad und diente zur Abwehr feindlicher Infanterie. Zwar wurde das MG aus dem geschützten Inneren abgefeuert, allerdings verfügte es nur über ein kleines Trommelmagazin. Der Nachladevorgang musste ohne Schutz des Panzers stattfinden. Da der Jagdpanzer 38(t) ein relativ kleines Fahrzeug war, ragte die um 380 Millimeter nach rechts versetzte Kanone mit ihrer Saukopfblende beträchtlich über den Bug hinaus
Im Einsatz bewährte sich der Jagdpanzer 38(t) ausgezeichnet.[2] Die niedrige Silhouette erschwerte seine Entdeckung und Bekämpfung, die Form war beispielhaft und seine Feuerkraft entsprach der des Panzers IV und des Jagdpanzers IV/48. Die abgeschrägte Panzerung ließ die Granaten vieler Kaliber einfach abprallen.
Jedoch war der Jagdpanzer 38(t) bei den Besatzungen nicht besonders beliebt, da er über einen kleinen Kampfraum verfügte und auch der Schwenkbereich der Kanone nur 16 Grad betrug. Wegen des asymmetrischen Sitzes der Hauptwaffe betrug der Schwenkbereich 11 Grad nach rechts und nur 5 Grad nach links. Um dies auszugleichen, musste das gesamte Fahrzeug gedreht werden. Die Seitenpanzerung war mit 20 Millimetern sehr schwach, sodass viele Jagdpanzer 38(t) von der Seite abgeschossen wurden.
Die Herstellerwerke Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik (BMM) und Škoda[3] lagen im „Protektorat Böhmen und Mähren“, so dass vom Jagdpanzer 38(t) bis zum Kriegsende im Mai 1945 noch etwa 2.600 Exemplaren hergestellt (Fahrgestell-Nr.: 321001–323000, 323001–?) werden konnten. Die Fahrzeuge wurden ab Juli 1944 an die Einheiten, zunächst an die Heeres-Panzerjäger-Abteilungen 731 und 743[4] ausgeliefert.
Es gab verschiedene auf dem Jagdpanzer 38(t) aufbauende Entwicklungen:
Flammpanzer 38(t) – (Ende 1944, 20 produziert, Umbau)
Bergepanzer 38(t) (Sd.Kfz. 136, 181 produziert)
15-cm-schweres Infanteriegeschütz 33/2 (Sf) auf Jagdpanzer 38(t) (1944, 1 Prototyp)
Vollkettenaufklärer 38(t) – Aufklärungspanzer (zwei Prototypen)
Es gab auch Versuche, die 7,5-cm-KwK 42 L/70 des Panthers in den Jagdpanzer 38(t) zu integrieren – einige Exemplare wurden davon hergestellt. Wegen ihrer extremen Kopflastigkeit waren diese Fahrzeuge aber nicht zu gebrauchen.

Quellen:
de.wikipedia.org/wiki/Jagdpanzer_38%28t%29

www.panzer-archiv.de/jagdpanzer/deutschland/hetzer/hetzer.htm

www.youtube.com/watch

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