Objekt 16/7/301 HNZ 63, WE 13 Die Führungsstelle des TMB III (Territorialer Militärbezirk III) Bunkeranlage KOSSA auf dem Gelände des ehemaligen Sprengstoffwerkes Moschwig Deckname "Projekt BUCHE" Im März 2014 begaben wir uns im Rahmen der diesjährigen Teamausfahrt mit unserer holden Weiblichkeit, Kindern und Enkelkindern zur Hauptnachrichtenzentrale 63, der Bunkeranlage Kossa in der Dübener Heide. Beim Bahnhof Söllichau bogen wir auf eine Betonstraße ab, unrtügliches Zeichen das wir auf der richtigen Fährte waren. Hier wurde schon ab 1935 Baumaterial, Arbeiter und Versorgungsgüter zum Bau des Sprengstoffwerkes Moschwig, Deckname "Projekt BUCHE" befördert. Dieses idyllische Gebiet fand die "Westsächsisch-Anhaltinische Sprengstoff AG (WASAG)", Tochterbetrieb der "Deutsche Sprengstoff Chemie Moschwig (DSC) für die Errichtung einer Munitionsfabrik und Produktion von Sprengstoffen als geeignet und begann mit den umfangreichen Bautätigkeiten. 1945 wurde die Rüstungsfabrik durch entsprechende Beschlüsse des Potsdamer Abkommens gesprengt. Ab Mitte der 1950er Jahre beginnen die Kasernierte Volkspolizei (KVP), Bereitschaftspolizei und die Nationale Volksarmee (NVA) einen Teil des Geländes zu nutzen und um- und auszubauen. Zum Sprengstoffwerk Moschwig Deckname "Projekt BUCHE" werden wir unter der Rubrik Rüstung übertage einen gesonderten Beitrag veröffentlichen. Die heutige Bunkeranlage Kossa (www.bunker-kossa.de/index.php/home) bietet Möglichkeiten der Erkundung des Geländes mit mehreren Bunkern und Nebengebäuden für groß und klein, interessierte Betrachter und, oder "Spaziergängern" mit geschichtlichem Interesse. Mit Objektkarte ausgestattet kann man sich unter anderm vorbei am Wachgebäude der Objektzufahrt, mehreren Kfz - Garagen, einer Gammaglocke, dem Schalthaus der Hochsicherungsanlage (HSA), einem Anschaltpunkt der Deutschen Post, an offenen Kfz - Deckungen mit Fernmeldekabelanschlüssen, Lagerschuppen, Munitionsgebäude und zwei übererdeckten Erdantennenfeldern völlig unbekümmert im Gelände umsehen und drei der sechs Bunker eigenständig erforschen. Für den Führungsbunker und Nachrichtenbunker werden extra Führungen angeboten, die wir auf jedenfall empfehlen können. Unser Fazit des Tages, Kossa ist auf jeden Fall eine Reise wert, und durchaus als Familienausflug zu empfehlen. Offene Kfz - Deckung
Abgestellte Nachrichtentechnik
Munitionshaus und Objektstraße
"2002. Die einst geheime und geschützte Führungsstelle wird als technisches Denkmal anerkannt, und als Museum offiziell eröffnet. Von nun an finden Führungen durch die Bunkeranlage statt." "Heute begrüßt das Museum ca. 12. 000 Besucher jährlich und trägt somit dazu bei, Geschichte zu erzählen und zum Nachdenken anzuregen."[2] Pak als Leihgabe & Abenteuerspielplatz
Die im folgenden aufgefühtren Bunker entsprechen der Anordnung im Gelände
Wachbunker der Wartungseinheit 13 (WE 13) (Spezialbauwerk - Fertigbunker Typ FB-3/M) Bunker vom Typ 13 wurden von vielen Bedarfsträgern als geschützter Unterstand für Wachmannschaften oder als geschützte Sendestelle zur Aufnahme der Übertragungstechnik eingesetzt. Mit einer Nutzfläche von 24qm finden max. 8 Personen in Wandklappenbetten Platz. Ihr verhältnissmäßig einfacher Aufbau bestand aus einer gegossenen Grundplatte. Darauf wurden jeweils zwei halbrunde Betonfertigteile montiert und verspannt. Komplettiert wurde das Bauwerk durch Einsetzen der typischen Kalottentür, der Kabeldurchführungen, der manuellen Filtervntilationsanlageund der Zu- und Abluftkanäle. Die Elektroversorgung erfolgt über Netz- bzw. mobile Netzersatzanlage (NEA). Schutzeigenschaften: Kernwaffe: Lastfall pl = 1 kp/qcm Splitterschutz. [1]
Ehemaliger Führungsbunker - Museumsbunker Bauwerk Nr. IV. Zeietagiger Bunker, Zugangsbauwerk FB-75, Schutzklasse E. Zugang mit Schleusenbereich
Wasserversorgung Der museale Charakter
Rechnerbunker Bauwerk Nr. III. Zweietagiger Bunker, Zugangsbauwerk FB-75, Schutzklasse E Schleuse Wasserversorgung Luftaustausch Lageraum mit Personal. Opa & Enkelkind Nachrichtenraum mit Nachrichtentechnik & Großrechenanlage Typ AP 3 Großrechenanlage Typ AP 3 Nachrichtentechnik Feldlazarett zur Behandlung erkrankter, vergifteter oder aktivierter Armeeangehöriger
Technik Bunker Bauwerk Nr. VI. Zweietagiger Bunker, Zugangsbauwerk FB-75. Herrlich ausgestattet mit einem Tanklager (2 0000Lt. Kessel), Netzersatzanlage 400 kW und Wasserwerk. "Diese Anlage diente als Steuerzentrale für Wasser, Strom, Luft und Heizung aller 6 Bunker mit Eigenstromerzeugungsanlage (Schiffsdiesel) und Eigenwasserwerk mit zwei Tiefbrunnen. Weiterhin befinden sich in diesem Bunker die Ablesstellen der im äußeren Bereich angebrachten Messfühler zum Nachweis von Massenvernichtungsmitteln." [2] "Er ähnelt den Bauwerken Nr. I bis IV. Hier waren die technischen Versorgungsbereiche für alle Bunker untergebracht. Energieversorgung aus dem Landesnetz oder eine "normale DGA" (Dieselgeneratoranlage) von 400 kW Leistung. Im Projekt war auch hier, wie in allen vier Anlagen ein zweites Aggregat vorgesehen, wurde aber nicht eingebaut."[3]
Wasserwerk
Einer der beiden Schiffdiesel Getarnter Montageschacht u.a. zum Transport der beiden Schiffsdiesel (Diesel - Generator - Aggregat 1 & 2) in den Bunker.
Kfz und Fernmeldebunker (Nachrichtenbunker) (mit Führung) Bauwerk Nr. V. Zweietagiger Bunker, Zugangsbauwerk FB-75 "Der Bunker beherbergt in Kfz - Röhren Großraumfahrzeuge und mobile Nachrichtentechnik. Die Fernsprech- und Fernschreibzentrale als Fernsprechamt des Nachrichtenbunkers verfügte über leistungsstarke Sende- und Empfangsanlagen. Für verschlüsselte Verbindungen war die SAS - Fernsprechvermittlung mit der Chiffrierstelle zuständig."[2] "Das bauliche Zentrum der insgesamt vier Komplexe dieser Art bildet in jedem Fall das Bauwerk Nr. V, der "Nachrichtenbunker". Hier sind insgesamt sechs sternförmig angeordnete Kfz - Bunker durch ein langes Mittelteil miteinander verbunden. Sie werden oft als "Doppelstern" bezeichnet. In diesen Kfz - Bunkern hätten die Nachrichtenfahrzeuge des Stabes gedeckt untergestellt werden können. Diese Bunker verfügten über entsprechend groß angelegte schwere Stahltore sowie am vorgesehenen Stellplatz über die notwendigen Anschlußvorrichtungen für Energieeinspeisung und Anbindung an das Nachrichtenkabelsystem. An der jeweils zum Mittelteil gelegenen Stirnseite ist unten ein Personenzugang vorhanden. Über eine steile Stiege zugänglich, im oberen Teil, ein Zugang zu den Filteranlagen, unten der Personalzugang zum "Mittelteil". Beide Eingänge sind hermetisch verschießbar. Sie galten jedoch nur als "Notausgang". Im lang ausgedehnten und zweietagig ausgebauten Mittelteil befanden sich in der oberen Etage die weiteren technischen Einrichtungen für Filter und eine Zugangsschleuse für geringste Anforderungen."[3]
"Röhrenzugang" zur mobilen Nachrichtentechnik Nachrichtenfahrzeuge des Stabes und mobile Nachrichtentechnik in den sechs Kfz - Bunkern (Röhren) Sende- und Empfangsanlagen
Führungsbunker (mit Führung) Bauwerk Nr. I. Zweietagiger Bunker. Zugangsbauwerk FB-75. "Im operativen Führungszentrum waren für den Befehlshaber und seinen Stab Arbeitsplätze vorbereitet, weiterhin Arbeitsräume der Arbeitsgruppe Planung mit Bildübertragung und Vervielfältigungstechnik. Ruheräume des Befehlshabers und der Stellvertreter. Arbeitsräume der Verbindungsoffiziere der Verbände. Alles ausgestattet mit Technik für gedeckte und abhörsichere Kanäle. Nach einer Situationseinschätzung mit Lagebeurteilung am Kartentisch endeten die interessanten und recht kurzweiligen Führungen durch den Nachrichten- und Führungsbunker. Lagekarte
"Aus dem Übergabeprotokoll 1990. ... Die Spezialbauwerke gewährleisteten eine geschützte Unterbringung von 240 Führungskräften und 85 Sicherstellungskräften, eine autonome Bervorratungszeit von 3 Tagen sowie eine vollständige Isolationszeit von 6 Stunden. ... Die geschützte Unterbringung von 24 mobilen Nachrichtenmitteln wird sichergestellt. Der Fernmeldeanschluß an das staatliche Nachrichtennetz wird über 2 Richtungen gewährleistet." "Die Bauwerke wurden für den Ernsfall "vorgehalten". Periodisch fanden Übungen und Schulungsmaßnahmen statt. Dabei wurden vorrangig die Realisierbarkeit der Dokumente sowie die Handlungsfähigkeit der Stäbe und Kommandeure überprüft." "Der grundsätzliche Aufbau aller dieser Anlagen ermöglichte eine dezentralisierte Unterbringung der einzelnen Führungsbereiche und des Sicherstellungskomplexes." "Die Bauwerke Nr. I bis IV stellen baulich vier weitere "kleine Sterne" mit drei Flügeln dar. Sie waren die eigentlichen Arbeitsbereiche der Stabselemente."[3] Gern greife ich hier nochmals die Worte vom Beginn des Beitrags auf "Unser Fazit des Tages, Kossa ist auf jeden Fall eine Reise wert, und durchaus als Familienausflug zu empfehlen." Die Messgeräte an der Erdoberfläche wurden mit dieser Gamma-Glocke geschützt.
Fotos: © Mike, Lori, Axel Getippt: Axel Quellen: [1] Angaben im Gelände
© Team Bunkersachsen 2014
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