Teil 1. Bildserie mit Text

Teil 2. Textpassagen

Teil 3. Heeresberichte

 

Eine Armee meutert

Schicksalstage Frankreich 1917

Eine Armee meutert

Schicksalstage in Frankreich 1917

Ein Bericht von P. C. Ettighoffer

Verlag E. Bertelsmann Gütersloh

 

Der Verfasser ist bei seinen Studien zur Quellenkunde des Themas Herrn Dr. Rolf Bathe zu besonderem Dank verpflichtet.

15. Auflage

Deutsches Schicksal heißt Kampf - nicht Zufall

 

 

Diese drei aus französischer Kriegsgefangenschaft entflohenen Feldgrauen kamen in jener Frühsommernacht 1917 an der Lassaur - Ecke über unsere Linien zurück und brachten seltsame Nachricht von drüben mit

Gewaltig sind die Vorbereitungen zur Schlacht am Damenweg. Die vordersten französischen Stellungen (oben) werden ausgebaut, die rückwärtigen Linien und Anmarschwege (unten) überbrückt und befestigt. Material ist genug vorhanden. Es braucht nicht gespart zu werden.

Einzigartige Aufnahme eines geschichtlichen Augenblicks, am 16. April 1917, kurz vor 6 Uhr. Die französische Infanterie steht schon auf den Grabenböschungen, erzbereit zum Sturm. Ein Oberst hat die Fahne ergriffen und schwenkt sie - eine letzte Ermahnung zur Pflichterfüllung

Die Schlacht beginnt: Geschütz an Geschütz. Dicht nebeneinander stehen die Batterien, aus deren Schlündern die Nivellesche Feuerwalze rollt.

Schwerste Granaten werden auf die deutschen Linien abgefeuert, um die Reserven in ihren Naturgrotten und Höhlen zu erschüttern und zu erschlagen.

Französische Sturmkompanien geraten beim Gang zur vordersten Linie in die Feuerwirkung der deutschen Batterien. Rasch wird volle Deckung genommen, während eine deutsche Salve heranheult.

Nach dem heldenhaften Reiterangriff der Briten am 11. April 1917. Die Trümmer einer Schwadron vom Regiment Esser Peomanry kehren ins Quartier zurück: ein Leutnat und sieben Reiter auf abgetriebenen, schmutzüberkrusteten Pferden. Am schweren Gepäck und den prallen Vorratstaschen erkennt man, daß es ein langer Ritt sein sollte.

 

Gerneral Robert Georges Nivelle, der tragische Feldherr, als Oberbefehlshaber des französischen Heeres im Frühjahr 1917.

 

Am 10. April 1917 um 6 Uhr in der Frühe südlich vom Damenweg. Der Sturm ist gerade losgebrochen. Die zweite Welle läuft in der Halbdämmerung rasch nach vorne.

Am Rande der wundgepeitschten Hochfläche von Eraonne stehen um 6.30 Uhr des 16. April 1917 die Poilus der Reserve sturmbereit. Im Hintergrund des Bildes die hohe Wolke aus Geschoßqualm. Kleinere Abteilungen begeben sich in die vordersten Linien.

16. April 1917. Truppen des zweiten Kolonial - Korps wenige Minuten vor dem Angriff auf die Hurtebise - Ferme. In der Mitte der weiße Kompanieführer, der nochmals alles überprüf. Hinten die Qualmwand des Trommelfeuers.

Am 16. April 1917 um 7.25 Uhr. Die vordersten Schützenschleier der Verfolgungarmee Duchesne haben bereits die zweite französische Linie erreicht und können nicht weiter. Gruppenweise rennen ihnen die entsetzten, flüchtenden Senegalneger entgegen. Im Hintergrund der Qualm der Schlacht.

Keine Verbandstellen da, keine Lazarette vorgesehen, weil man mit dem raschen Vormarsch gerechnet hatte. In Hohlwegen und Wäldchen werden Schwerverwundete von Kameraden verbunden.

Unerbittlich geht die Schlacht weiter. Immer wieder versucht Nivelle den Durchbruch. Das weite Hügelgelände am Damenweg ist ein einziges, großes Trichterfeld geworden. Nur noch im Laufschritt und in aufgelockerter Formation können die abgelösten Poilus das Hinterland erreichen. Tag und Nacht liegt die Gegend unter dem deutschen Abwehrfeuer.

Mr. Baker, Kriegsminister der U.S.A., besichtigt die für die Front in Frankreich bestimmten schweren Geschütze. Bis Januar 1918 erhöhte er die Armee auf 110. 865 Offiziere und 1. 428 .450 Mann.

Fürs Vaterland: Der unbekannte Held, ein Poilu vom Trägerzug, tödlich im weit und breiten Trichterfed getroffen, während er seinen Kameraden das Geschirr mit Trinkwasser bringen wollte. Kein Heeresbericht spricht von ihm.

Die Front löst sich langsam auf. Nach den ständigen Niederlagen und blutigen Angriffen am Damenweg begeben sich die gelockerten französischen Abteilungen unzufrieden ins Hinterland und schreien: Nieder mit dem Krieg! Die Deutschen sind durch Waffengewalt nicht zu besiegen!"

 

Fürs Vaterland! Der unbekannte Held, ein deutscher Tambour, gefallen beim Gegenstoß, während er unentwegt das Signal zum Angriff schlug. Ringsum französische Gefallene.

Die Beute der Schlacht bei den Deutschen: Poilus, zum Teil verwundet, warten auf den Abtransport nach Deutschland. Ihre Gesichter sind ernst, aber dennoch voller Genugtuung, dieser Hölle der deutschen Abwehr entronnen zu sein.

Amerika marschiert! Parademarsch der ersten verladebereiten Divisionen an General Pershing und an Kriegsminister Mr. Baker (in Zivil) vorbei. In Frankreichs schwerster Stunde wirft Amerika seine jungen, frischen und begeisterten Truppen in die Waagschale.

Die Beute der Schlacht bei den Franzosen: Zu Tode erschöpfte Feldgraue in Gefangenschaft. Wo sie gingen und standen, sind sie zusammengesunnken und schlafen, in der Seele noch das Grauen des Trommelfeuers.

Der Schlußstrich: am 13. Juni 1917 betritt General Pershing den Boden Frankreichs, und ihm folgen die amerikanischen Regimenter, Divisionen und Armeekorps.

Der neue Oberkommandierende, General Petain, rettet wieder die Stimmung der Truppe. Er spricht mit den Poilus, kostet ihr Essen, ihren Wein, ist ganz Kamerad unter Kameraden.

© Privat Archiv Axel

Poilus - (franz. die Haarigen, die Bärtigen) ist eine französische umgangssprachliche Bezeichnung für Frontsoldaten des Ersten Weltkrieges. Sie entspricht in etwa dem deutschen Begriff Landser für einen einfachen Soldaten.

Der Name resultiert aus dem Umstand, dass während der Kampfeinsätze in den Schützengräben die Versorgung mit Wasser teilweise unzureichend war und sich die Soldaten deshalb in der Zeit des Einsatzes nicht rasieren konnten. Wie in vielen Armeen entwickelte sich auch unter den Poilus eine eigene Sprache mit bestimmten eigenen Begriffen, welche teilweise auch in die französische Umgangssprache Eingang gefunden haben, zum Beispiel Pinard = billiger Rotwein, gnôle = Schnaps. de.wikipedia.org/wiki/Poilus

Teil 2

Teil 3

 

Getippt und Fotos: Axel (Privat Archiv)

© Team Bunkersachsen 2014

 

 

 

         Zurück nach oben