Herr A. berichtete uns bei einer gemütliche Tasse Kaffee folgende Begebenheit aus seiner Jugendzeit.
„1944, ich schlenderte an einem wirklich schönen Sommertag, so am zeitigen Nachmittag, vielleicht 14 Uhr rum, durch Pausa. Der Himmel war herrlich Stahlblau. Weit oben am Himmel flog eine amerikanische Bomberstaffel, ich konnte deutlich die vielen Kondensstreifen sehen, das dumpfe Brummen war uns ja auch allen bekannt, zu dieser Zeit war das oft der Fall, die zogen ja damals ständig am Himmel entlang.
Plötzlich war da ein Knattern oder so etwas zu hören, das passte einfach nicht zu dem Brummen, ich guckte und sah dann aus Richtung Syrau ein Flugzeug kommen, ich erkannte dann auch das Balkenkreuz.
Meiner Meinung nach war das eine Messerschmidt, die waren ja in Kauschwitz, bei Plauen. Und der griff doch tatsächlich die Bomber an, die Geräusche der Bordkanonen waren deutlich zu hören. Bum, bum ,bum. Ob er einen der Amis traf konnte man nicht sehen. Jedenfalls flogen alle ganz normal weiter.
Dann kam die Messerschmidt plötzlich ins trudeln, ob sie getroffen worden war, oder was, habe ich nicht gesehen. Aber die Maschine qualmte immer mehr während sie immer tiefer trudelte. Dann stürzte sie nach wenigen Minuten zwischen Unterreichenau und der Spitzenburg (bei Wallengrün, A.F.) in eine Wiese. Wir liefen natürlich sofort dorthin, das war doch was für uns Kunden damals.
Ich sehe noch die Maschine vor mir. Die Schnauze in den Boden gebohrt, die Wiese voller Trümmer, weit und breit lagen irgendwelche Blechfetzen und so herum, ich habe mir sogar auch ein paar Blechteile mit heimgenommen, wo sie abgeblieben sind weis ich natürlich heute nicht mehr“
Auf die Frage nach dem Piloten der Maschine, wahrscheinlich eine Messerschmidt ME 109 vom damaligen Fliegerhorst Kauschwitz weiß Herr S. uns zu berichten
„Man konnte ganz deutlich sehen wie der Pilot das Flugzeug mit einem Fallschirm verließ und so etwa in Richtung Schleiz schwebte, es sah sogar richtig friedlich aus, der gleitende Fallschirm und der blaue Himmel. Später sagte man dann er wäre im Kettenwald bei Schleiz runter gegangen und hätte sich beide Beine gebrochen. Wer er war und was aus ihm geworden ist weiß ich nicht, woher denn auch. Ich hoffe aber das er nicht daran gestorben ist.“
Wir möchten darauf hinweisen, dass wir das gesagte weitestgehend im original gesprochenen wieder geben, und kaum grammatikalische Korrekturen vornehmen.