Einsatz und Kampf in Diepp / Normandie & Frankreich 1942 & 1943
1942 war ich das erste mal in Frankreich stationiert.
Unser Major Schmitz war auch eine Tragik, in der Normandie waren wir, ehe es nach Russland ging, da lagen wir in Diepp mit dem Auftrag ob Landung (der Engländer A. F.) kommt oder nicht. Kam ja dann auch, da hatte der Engländer schon paar Straßenzüge gehabt. Das ging zwei, drei Tage, dann hatten wir sie wieder naus gewedelt. Ich lag mit meiner Einheit bei den Angriffen in Maschinengewehr - Nestern, und "erntete" in den angreifenden Wellen. Auch die Churchill - Panzer waren keine wirkliche Gefahr. Die Feinde haben einfach den Kampfeswille der deutschen Soldaten unterschätzt.
Hier hatten wir Gefangene, die hatten uns dann beigebracht die Waffenbehälter gut zu tarnen. Wir hatten unsere Waffenbehälter einfach angestrichen, jede Gruppe eine andere Farbe, wie sollte man die denn sehen wenn die paar zig Meter weg im Feld lagen. Die JU hatte vier Schächte für die Waffenbehälter, und jede Gruppe hatte da ihre Farbe dran, und die Engländer hatten da eben schon entsprechende Tarnfarbe, das haben die uns da bei gebracht.
Na gut, inzwischen hatten wir die 7,65 auf Selbstfahrlafette, Tschechen Panzer II, und haben die Geschütze ausprobiert und auch die 7,65 als Lafette mit 6 Tonner Zugmaschine. Da fährt unser Major Schmitz, der Hauptmann Semper, Kompanieführer unserer Abteilung – Stab und ein gewisser Hauptmann Banger und einer aus dem Führerhautquartier – Waffenspezialist. Der Fahrer, M. aus Trier, mit einem 12 Zylinder überholen die uns und auf einmal rumste es, eine unheimliche Detonation.
Folgendes war da passiert. Die gingen in ein Munitionslager, da nahmen die was auf, guckten und warfen’s auf den Haufen zurück. In dem Moment war die große Detonation. Von dem Banger und dem vom Führerhauptquartier war nichts mehr zu finden, die andern beiden – die Haut weg, Augen verletzt von dem Major Schmitz und dem Semper. Unter anderem war der 12 Zylinder über hundert Meter in einem Flug durch die Luft geflogen und dann aufgekracht, die Räder alle nach oben. Der kleene M. ist dann in die Gefahrenzone hingerobbt und hat die beiden rausgezogen. Dann ging das weiter und weiter, die Munition hat sich ja gegenseitig entzündet, und das ganze Depot flog in die Luft. Wenn so ein Lager mal getroffen war, das war katastrophal. Später kam der Schmitz wieder zu uns, nicht zu uns, aber unserer Abteilung, hat ne Abteilung Krad – Schützen übernommen, da bekam ich den Auftrag, „... du fährst den 10,5 Tonner“, FIAT mit glatter Schnauze, Verpflegung holen.
Später dann, im Frühjahr 1943 kam ich aus Russland kommend wieder in die Normandie, weiter ins Rhone – Tal, in die französische Hochebene, und in Avignon bezog dann der Stab der Fallschirmjäger Quartier. Ich war als Angehöriger des Stabes ebenfalls in der alten Papststadt einquartiert. Die Truppen verteilten sich in der näheren Umgebung. Der Hauptflugplatz dieser Einheiten lag bei Arles. Von hier aus starteten die Fallschirmjäger aus in Richtung Ätna, wo es zu verlustreichen Kämpfen kam.
Vom Flugplatz Arles wurde hier die „Gigant“, gezogen von zwei HE 111, mit 18 Tonner Zugmaschinen und 8,8cm Pak Geschützen gestartet. War das schon eine Meisterleistung, so grenzte es an ein Wunder dass bei Zwischenstops keinerlei Verluste zu Verzeichnen waren. Schließlich wurden die riesigen „Gigant“ in einer vorbestimmten Höhe von den beiden HE 111 ausgeklinkt, und die Besatzungen mussten im Gleitflug ihre brisante Fracht zu Boden bringen.
In Brest war die Division auch zeitweilig stationiert, allerdings noch vor den schweren Kämpfen, die es später um die Festung gab.
Ergänzung zum Einsatz und Kämpfe in Frankreich, 1942 und 1943, Bericht aus dem Internet (A.F.)
H. aus ...nahm an den teilweise sehr schweren Kämpfen mit seiner Einheit 1942 teil.
1942 war H. das erste mal in Frankreich mit der I. Fallschirmjäger Division stationiert, und nahm gleich bei den erfolgreichen Kämpfen gegen alliierte Landungsversuche teil. Bei Dieppe wurden die Angreifer unter sehr hohen Verlusten ihrer Truppeneinheiten, hauptsächlich Kanadier, zurückgeschlagen.
An der Operation Jubilee waren in mehreren Wellen im August 1942 durchgeführte Landungsoperationen der Alliierten - hauptsächlich kanadische Truppen gegen den Hafen von Dieppe im deutsch besetzten Nordfrankreich eingesetzt. Beteiligt waren 237 Schiffe und 7500 amerikanische, britische, kanadische, polnische und französische Soldaten. Ziel des Angriffs war Inbesitznahme der Stadt Dieppe. Die Operation scheiterte jedoch unter hohen alliierten Verlusten von bis zu 70 % der eingesetzten Streitkräfte.
Der Vorstoß gegen Dieppe ging maßgeblich von Admiral Lord Louis Mountbatten, Chef der Combined Operations, aus. Der Angriff sollte ursprünglich im Juli 1942 stattfinden und erhielt den Codenamen Operation Rutter. Das Ziel lag hauptsächlich in der Erprobung der Möglichkeit, einen Hafen auf dem besetzten Festland über einen kurzen Zeitraum zu halten. Des Weiteren sollten nachrichtendienstliche Informationen gesammelt und das Verhalten der deutschen Besatzer analysiert werden. Für den Angriff wurden überwiegend kanadische Soldaten ausgewählt, die nach längerer Zeit wieder einen Kampfeinsatz bestreiten sollten. Für Jubilee wurde erneut die 2. kanadische Division unter Leitung von Major General J. H. Roberts ausgewählt. Nach ihrer Landung bei Pourville und Puys sollten sie einen Frontalangriff auf Dieppe durchführen. Verteidigungsstellungen im Westen bei Varengeville-sur-Mer und Quiberville sowie im Osten bei Berneval sollten zuvor durch Kommandoeinheiten ausgeschaltet werden. Bodenunterstützung wurde durch 30 Kampfpanzer des Typs Churchill gewährleistet. Von Seeseite her gaben 252 britische Schiffe Feuerschutz, und das Bomber Command sowie die 8. amerikanische Luftflotte boten 74 Flugzeugstaffeln auf. Zusammen mit der RAF war auch das polnische Exil-Jagdgeschwader im Einsatz. Insgesamt wurden 6 100 alliierte Soldaten – darunter 5000 Kanadier – an der Küste ab- und übergesetzt.
Auf deutscher Seite standen neben der Fallschirmjäger Division die 302. Infanteriedivision, insbesondere das Infanterieregiment 571 mit etwa 1 500 Soldaten, zur Verteidigung des Abschnitts bereit.
Am Abend des 18. August 1942 verließen etwa 240 Schiffe mehrere englische Kanalhäfen. Den ersten Zwischenfall gab es, als ein Schiffsverband, der den 3. Kommandotrupp transportierte, am frühen Morgen des 19. August auf einen deutschen Konvoi stieß. Dieser konnte durch die absolute Überlegenheit zwar schnell aufgerieben werden, er alarmierte zuvor jedoch noch die Küstenverteidigung. Die alarmierten deutschen Einheiten des IR 571 unter Oberstleutnant Hermann Bartelt hatten sich inzwischen bei den gefährdeten Küstenabschnitten positioniert. Ein kanadisches Regiment landete nach 5:00 Uhr – später als erwartet und damit nicht mehr im Schutze der Dunkelheit – bei Puys, wo es sofort unter Beschuss genommen wurde. Innerhalb einer Stunde fielen 225 von 600 kanadischen Soldaten; 264 gaben auf und nur 33 konnten nach England zurückkehren.
Um 4:50 Uhr waren die South Saskatchewan und die Cameron Highlanders bei Pourville gelandet. Auch sie konnten ihre Ziele auf Grund starken deutschen Widerstands nicht erreichen und mussten sich zurückziehen.
Um 5:20 Uhr landeten Soldaten der Royal Hamilton und Essex Scottish am Strand von Dieppe, wo sie sofort starkem Maschinengewehrfeuer ausgesetzt waren. Die zur Unterstützung bereitgestellten Churchill-Panzer wurden zu spät abgesetzt und blieben in Sperren stecken; sie wurden größtenteils zerstört. Wegen gestörter Nachrichtenübermittlung war die alliierte Führung nicht über die Vorgänge an den Landungszonen informiert und entschied, weitere Einheiten abzusetzen. Die bereits hoffnungslose Lage am Strand vermochten auch die Verstärkungstrupps nicht zu ändern.
Um 10:50 Uhr gab die alliierte Führung den Rückzugsbefehl. Bis dahin hatten sie 4 359 Mann an Verlusten zu beklagen, darunter 1 179 Gefallene und 2 190 Gefangene. Die britische RAF und die kanadische RCAF verloren 119 Flugzeuge, vor allem Spitfires, die deutsche Luftflotte verlor am 19. August 1942 74 Flugzeuge (davon 50 Totalschäden): 5 Aufklärer, 29 Jagdflugzeuge und 40 Bomber. 109 Mann betrugen die Personalverluste der Luftwaffe, davon 25 Verwundete und 37 Vermisste. Die Wehrmacht hatte insgesamt mindestens 311 Gefallene und 280 Verwundete zu beklagen.
Insgesamt zeigte sich, dass die deutschen Truppen sehr schnell reagierten und eine starke und konsequente Gegenwehr organisieren konnten, der die alliierten Angreifer nicht gewachsen waren.
H. H. lag mit seiner Einheit bei den Angriffen in Maschinengewehr - Nestern, und "ernteten" in den angreifenden Wellen. Auch die Churchill-Panzer waren keine wirkliche Gefahr. Seiner Meinung nach, hatten die Feinde einfach den Kampfeswille der deutschen Soldaten unterschätzt.
Später dann, im Frühjahr 1943 kam H. H. aus Russland kommend wieder in die Normandie, weiter in Rhone – Tal, in die französische Hochebene, und in Avignon bezog dann der Stab der Fallschirmjäger Quartier. H. H. war als Angehöriger des Stabes ebenfalls in der alten Papststadt einquartiert. Die Truppen verteilten sich in der näheren Umgebung. Der Hauptflugplatz dieser Einheiten lag bei Arles.
Von hier aus starteten die Fallschirmjäger aus in Richtung Ätna, wo es zu verlustreichen Kämpfen kam.
Vom Flugplatz Arles berichtet H. H. dass hier die „Gigant“, gezogen von zwei HE 111, mit 18 Tonner Zugmaschinen und 8,8cm Pak Geschützen starteten. War das schon eine Meisterleistung, so grenzte es nach seinen Worten an ein Wunder dass bei Zwischenstops keinerlei Verluste zu Verzeichnen waren. Schließlich wurden die riesigen „Gigant“ in einer vorbestimmten Höhe von den beiden HE 111 ausgeklinkt, und die Besatzungen mussten im Gleitflug ihre brisante Fracht zu Boden bringen. Wenn H. H. über derartige Unternehmungen spricht, kommt immer wieder Glanz und ein gewisser Stolz in seine Augen. War er doch für seine Kameraden im Zug verantwortlich.
In Brest war die Division auch zeitweilig stationiert, allerdings noch vor den schweren Kämpfen, die es später um die Festung gab.