28.12.2011 Weil schon wieder Vorbereitungen für einen Überfall auf ein wehrloses Volk getroffen werden.

Der Hürtgenwald war Schauplatz der verlustreichsten Schlacht des Zweiten Weltkrieges an der Westfront. Wir wollen am 11. Oktober  aller Toten aller Länder und den Opfern von Gewaltherrschaft und des Krieges gedenken.
Nie wieder Krieg!
(Veteranen und Angehörige der WINDHUND - DIVISION)



Teil 1.


Am 11. Oktober 2009 um 11:00 Uhr trafen sich am Mahnmal für die Gefallenen der "WINDHUND - Division" in Vossenack gleich neben der Kriegsgräberstätte Veteranen um der Toten der Kriege zu gedenken und um zum Frieden zu mahnen.

Bei unserer Westwall - Tour dieses Jahres war uns eine Einladung zu dieser Veranstaltung ausgesprochen worden, und ich kann schon vorweg sagen, dass dies bei mir als bleibendes Erlebnis im Gedächtnis bleiben wird.  
Die Veranstaltungen begannen am Freitag (09.10.) bereits in Hürtgen mit einer Kranzniederlegung auf dem dortigen Soldatenfriedhof in feierlicher Stimmung mit einem beeindruckendem Spalier aus Fackeln. Soldaten der Bundeswehr und der Bürgermeister Hürtgens legten bei ergreifender Trompetenmusik einen Kranz am Mahnmal nieder.
Das flackern der Fackeln gaben der Szenerie im Dunkel des Abends einen würdigen Rahmen.

Samstag
stand dann ganz im Zeichen des Traditionellen Hürtgenwald – Marsches. Bei ziemlich verregnetem Wetter machten wir uns auf zur Bunker - Linie – Buhlert. Die hier noch stehenden Bunker verschiedenster Regelbau Typen sind noch gut erhalten und begehbar.
(Bericht Westwall – Bunker & Schutzbauten bis 1945)

Sonntag Punkt 11.00 Uhr fand dann auf dem Gelände der Erinnerungsstätte der „WINDHUND – DIVISION“ neben der Kriegsgräberstätte bei Vossenack die Gedenkfeier für die gefallenen Soldaten der Division statt. Zu der Ehrung hatten sich auch zahlreiche Veteranen, Witwen der Toten und Angehörige eingefunden. Unter ihnen auch der Sohn des ehemaligen Panzergenerals Guderian. Die Feier fand in einem würdigen Rahmen statt, und die Redner verwiesen auf den Mut der ehemaligen Soldaten, ihre Opferbereitschaft und die Entbehrungen jener Tage hin.

Es wurde ALLER TOTEN ALLER KRIEGE gedacht !!!
Nie wieder Krieg, von niemandem !!!,

Denkmal für die Windhunddivision
Am Eingang zu der Gedenkstätte wird darauf hingewiesen, dass die Soldaten der Windhunddivision im Herbst 1944 hier im Gebiet einen ungleichen Kampf gekämpft haben und dabei viele in diesen Tagen gefallen oder verwundet wurden. Eine ganze Anzahl von tapferen Landsern gelten bis heute noch als vermisst. Die Stätte soll zum Frieden mahnen.
Die ganze Anlage, einschließlich der von der Bildhauerin Frau Dr. Suckow, geschaffene Doppelfigur aus Bronze, wurde 1966 aus Spenden der ehemaligen Mitgliedern der Division finanziert. Das Grundstück wurde zu günstigen Bedingungen von der damaligen Gemeinde Vossenack angekauft. Deren Bürgermeister, Baptist Palm, war Mitglied der 116. Pz.-Division und kämpfte selbst in seinem Heimatort. Er hat durch Engagement und persönlichen Einsatz einen erheblichen Anteil am Zustandekommen des
Ehrenmals für unsere gefallenen und vermissten Kameraden, ein Mahnmal für die Überlebenden Frieden zu halten
so "Der Windhund" vom Sept. 1966. Am Volkstrauertag, am 13. Nov. 1966 wurde es feierlich eingeweiht.

Zur Geschichte der „WINDHUND – DIVISION“.
Das erste Regiment der Division wurde im Oktober 1934 in Münster unter der Tarnbezeichnung "Kommandant von Münster" aufgestellt und geht aus Teilen der 17. Infanterie - Regiments (Braunschweig) und 18. IR (Paderborn) hervor. Am 15. Oktober 1935 wird das neue Infanterie - Regiment 60 aufgestellt und in 16. Infanterie - Division umbenannt. Die Wehrpflichtigen entstammen dem Wehrkreis VI. Die Teile des I.R. 60 liegen in Münster, Lüdenscheid, Arnsberg und Iserlohn. Die Division nahm aber nicht am Polenfeldzug teil, sondern war Sicherungseinheit in der Eifel um einen möglichen Angriff auf den Westwall abzuwehren. Die Stellung verlief entlang der luxemburgerischen Grenze. 1940 Teilnahme am Frankreichfeldzug als Truppe der 1. Durchbruchswelle.
Am 1. August 1940 begann die Umgliederung der Division zur 16. Infanterie - Division (mot) und zur 16. Panzerdivision. Die Schwester - Division, die 16. PD., kämpfte unter anderem in Stalingrad, derweil die 16. ID (mot) zunächst 1941 am Jugoslawienfeldzug teilnahm um direkt danach bei den Kämpfen gegen die Sowjetunion eingesetzt zu werden..
Im März 1942 kommt die 116. Panzer - Abteilung zur Division
In der Kalmückensteppe lief der Division 1942 eine Windhündin zu, die “Sascha” genannt wurde und zum “Markenzeichen” der Division wurde und die Division auch noch bis nach Frankreich begleitete. Dieses Markenzeichen wurde zum taktischen Zeichen und löste das alte Triskeles ab. Seitdem nennt sich die Division “WINDHUND - DIVISION”.
Im Juni 1943 wird aus der 16. ID. (mot) die 16. Panzer – Grenadier - Division.
Nach sehr verlustreichen Kämpfen in der Ukraine Anfang 1944 wurde die Division völlig aufgerieben und im Westen als 116. Panzer-Division neu aufgestellt. Die Division war gerade in der Normandie neu aufgestellt, als hier die Alliierten am D - Day landeten. 1944 beginnt der Kampf um Frankreich. Von 1941 bis 1945 haben die tapferen „Windhunde“ bei vielen harten Kämpfen an den Brennpunkten der Ost- und Westfront teilgenommen. Sie wurde mehrfach aufgerieben, wurden teilweise eingekesselt und verloren alle Fahrzeuge.
Sie kämpften, bluteten und starben im Kampf um Frankreich, um Aachen und Arnheim, in der Schlacht im Hürtgenwald – Allerseelenschlacht, der Ardennenoffensive und 1945 im Ruhrkessel bis zur Kapitulation am 14. April 1945 in Iserlohn. Reste der Division, die sich nicht im Ruhrkessel befanden, kapitulierten im April 1945 im Harz.

Nach dem Gedenken auf der Erinnerungsstätte bei Vossenack wurde in der dortigen Kirche auch ein feierlicher Gottesdienst zu Ehren der verstorbenen Kameraden gedacht. Witwen weinten, und auch so mancher Veteran konnte seine Tränen nicht zurück halten, sicherlich im Erinnern an die durchgestandene Zeit, und die damit verbundenen schrecklichen Erlebnissen.

Ich war völlig überwältigt von der Atmosphäre und der entsprechenden Stimmung in den auch einst hart umkämpften Gemäuern der Kirche. (Westwall - Beicht) Am Rande der gesamten Feierlichkeiten gab es immer die Möglichkeit sich mit den Veteranen oder deren Angehörigen zu unterhalten.
Ein Angehöriger der 16. Panzer – Division, Begleitkommando von Generalleutnant Graf von Schwerin, dem Retter von Aachen, berichtete mir unter anderem das er nur unweit der Kirche, ca. 4km bei Hürtgen verwundet wurde.
„….das waren schreckliche Tage, schreckliche Wochen. Ich war froh dass ich dann verwundet wurde. Wir mussten immer ran wenn’s nicht mehr weiter ging, wenn’s vorne gebrannt hat. Wir haben dann die Kartoffeln aus dem Feuer geholt. …

Text: Axel

Fotos: © Jens und Mäyky

Gedenkfeierlichkeiten am Freitag

 

 

Weiter im Teil 2

 

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